Das Sharpe Ratio wird anhand des Ertrages berechnet, der den risikolosen Zinssatz z. B. für Festgeldanlagen übertrifft, geteilt durch das Risiko, das der Verwalter eingegangen ist, um diesen übermässigen Ertrag zu erreichen, der seinerseits der jährlichen Standardabweichung des Ertrages entspricht. 

Einfach ausgedrückt zeigt es den Ertrag auf, den der Verwalter unter Berücksichtigung des eingegangenen Risikos dank seinen Investitionskenntnissen erreicht hat. Oder es zeigt auf, wie viel Ertrag pro Risikoeinheit erzielt wurde. 

Das Sharpe Ratio ist ein nützliches Instrument, hat aber auch seine Grenzen. 

Anleger finden es ziemlich umständlich, wenn sie es gewöhnt sind, ein traditionelles Portfolio nach einem prozentualen Ansatz mit einem Benchmark oder einem Börsenindex zu vergleichen.

Es ist keine gute Idee, alternative Anlagen mit traditionellen Aktien und Obligationenmärkten vergleichen zu wollen, da diese Vermögensklasse eine niedrige Korrelation aufweisen soll. Es ist also unsinnig, den Ertrag alternativer Anlagen mit einem Marktindex, wie dem S&P 500 zu vergleichen.

Alternative Anlagen werden manchmal in absoluten Ertragswerten gemessen, weil sie nicht mit einem Benchmark wie einem Marktindex verglichen werden können. Auch ein Quervergleich zwischen verschiedenen alternativen Instrumenten ist nicht aussagekräftig. Erst kürzlich sind eine Anzahl von neuen Indizes geschaffen worden, die alternative Strategien mit ähnlichen Profilen vereinen, um einen entsprechenden Benchmark zu etablieren. 

Puristen argumentieren, dass diese neuen Messzahlen die Vermögensverwalter zwingen, die Risiko-/Ertragskriterien eines Indizes nachzuahmen, anstatt eine eigene Strategie und Technik zu entwickeln. Doch Tatsache ist, dass die einzig richtige Messlatte für alternative Anlagen risikofreie Anlagen sind, d.h. traditionellerweise der Ertrag von Bargeld. Die wirkliche Herausforderung jedes alternativen Vermögensverwalters ist es, die Rendite von Bargeldanlagen bei jeder möglichen Marktentwicklung zu übertreffen.