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Obligationen: Was sind Obligationen?

Schauen wir uns jetzt ein paar echte Obligationen an.

Sie sehen zwei Auszüge aus der London Financial Times vom 3. Juli 2000. Diese zeigen eine Auswahl von Unternehmens- und hochverzinslichen Obligationen der Eurozone oder Europäische Zone. Wir konzentrieren uns auf Unilever und Jazztel.

Von links nach rechts müssen Sie zuerst auf das sogenannte "rote Datum" achten. Dies ist der Einlöstermin, an dem der Nominalwert der Obligation (das Darlehen) zurückbezahlt werden sollte. Bei Unilever ist das im Mai 2004, bei Jazztel ist das im Dezember 2009.

Als nächstes müssen Sie sich den Coupon anschauen, d. h. die Zinsen, die der Emittent dem Obligationeninhaber jährlich (oder halbjährlich) zahlt. Unilever zahlt einen Coupon von 6,5%. Jazztel zahlt einen Coupon von 13,250%. Warum besteht ein so grosser Unterschied? Um dies zu verstehen, müssen Sie sich die nächsten zwei Spalten anschauen.

Diese Spalten enthalten die Bonität der Obligationen, S&P und Moody's sind zwei marktführenden Ratingagenturen. 

Die Bonität misst also das Konkursrisiko, d. h. das Risiko, dass der Schuldner entweder das Darlehen nicht zurückzahlen und/oder keine Zinsen für das Darlehen zahlen kann. AAA ist die höchste Bonität von S&P, d. h. das niedrigste Konkursrisiko. Bei Moody's ist Aaa die höchste Bonität. Unilever wird ganz bestimmt die Obligationen bezahlen.

Vergessen Sie nicht, dass je höher das Konkursrisiko ist, desto höher ist der Ertrag, den der Emittent anbieten muss, um das Risiko auszugleichen. Aus diesem Grund bieten nicht nur Jazztel sondern alle Unternehmen im hochverzinslichen Sektor einen wesentlich höheren Zinssatz als die Unternehmen im industriellen Sektor. Die Bonität wird im Allgemeinen niedriger eingestuft, und daher müssen die Unternehmen einen höheren Zinssatz anbieten, um das zusätzliche Risiko auszugleichen.

Jetzt kommen wir zum Preis. Was bedeuten diese Zahlen? Warum liegen sie alle um 100? Und 100 was? An den Obligationenmärkten werden Preise in Beziehung zum sogenannten Nominalwert angegeben. Der Nominalwert entspricht 100% des Nennwerts der Obligation. Daher werden alle Preise in Beziehung zu einer Zahl von 100 angegeben.

Der Geldkurs stellt den Preis dar, zu dem der Markt die Obligation kauft, im Gegensatz zum Briefkurs, dem Preis, zu dem der Markt sie verkauft.

Der Preis von Unilever in Höhe von 102,211 bedeutet, dass der Markt die Obligationen von Unilever für 2,211% über dem Nennwert (eine Prämie von 2,211%) kauft. Der Preis von Jazztel in Höhe von 90,593 bedeutet, dass die Obligation mit einem Rabatt von 9,407% auf den Nennwert gehandelt wird.

Das Konkursrisiko, auch als Kreditrisiko bezeichnet, ist also zweifellos ein wichtiger Faktor zur Beurteilung verschiedener Obligationen. Schauen wir uns das Kreditrisiko genauer an. Ausserdem sollten wir uns die anderen mit Obligationen verbundenen Risiken anschauen.

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