Anlagefonds investieren nie willkürlich. Jeder Fonds sucht Produkte, die in einer Anlagestrategie definiert sind.
Da verschiedene Produkte unterschiedliche Risiko-/Ertragsmerkmale aufweisen, müssen sie gemäss den verschiedenen Strategien eingesetzt werden. Der Fondsmanager muss das Produkt auf die Strategie oder das Anlageziel abstimmen.
Die Strategien der Fonds lassen sich grob in drei Kategorien einteilen: Wachstumsfonds, Einkommensfonds und ausgeglichene Fonds.
Wachstumsfonds
Bei wachstumsorientierten Fonds wird der Ertrag in Form von Kapitalzuwachs gesucht. Wie wir bei der "Vermögensallokation" gesehen haben, wird Kapitalzuwachs normalerweise durch Aktieninvestitionen erzielt.
Im Rahmen der potenziellen Aktieninvestitionen können Manager verschiedene Risikostufen wählen. Die Aktien etablierter Grossunternehmen haben offensichtlich ein tieferes Risiko als Aktien von Jungunternehmen im IT-Bereich oder in Schwellenländern. Blue Chips werden natürlich nicht dieselben potenziellen Erträge bieten.
Einkommensfonds
Bei einkommensorientierten Fonds kommt das Einkommen durch einen Ertrag und vielleicht etwas Kapitalzuwachs zustande, um die Inflation auszugleichen. Der Manager hält wahrscheinlich eine Mischung aus Staatsanleihen, Unternehmensobligationen und "zuverlässigen" Aktien.
Der Kurs dieser "zuverlässigen" Aktien wird kaum steigen. Die entsprechenden Unternehmen haben meistens ein geringes Wachstumspotenzial, da sie sich bereits eine führende Marktposition erarbeitet haben und nicht mehr viel wachsen können. Sie erzielen eine regelmässige Rendite und verteilen den Gewinn als Dividenden.
Mit einkommensorientierten Anlagen werden kurzfristige Erträge gesucht. Weil ein aktueller Einkommensfluss leichter abzuschätzen ist als zukünftiges Wachstum, weisen diese Investitionen ein geringes Risiko auf.
Ausgeglichene Fonds
Ein ausgeglichener Fonds versucht, wie der Name bereits vermuten lässt, einen Ausgleich zwischen Kapitalzuwachs und benötigtem Einkommen bei gleichzeitigem Kapitalschutz zu erzielen.
Die Unterteilung in Wachstums-, Einkommens- und ausgeglichene Fonds ist sehr grob. In Wirklichkeit werden Anlagefonds nicht so eindeutig zu klassifizieren sein. Unabhängig davon, wie ein Anlagefonds beschrieben oder vermarktet wird, gelten für den Investor dieselben Risiko-/Ertragsüberlegungen.