Es gibt vier Gründe, bei einem Portfolio in Geldmarktanlagen zu investieren:
- Nicht genutzte Bargelder parken
- Investitionserträge maximieren
- Diversifikationsvorteile nutzen
- Handelsmöglichkeiten suchen
Bevor wir uns diese Gründe näher ansehen, möchten wir darauf hinweisen, dass die meisten Investoren nur über Investmentfonds an den Geldmärkten investieren können. Die Geldmärkte werden hauptsächlich von professionellen institutionellen Anlegern beherrscht, da für private Investoren die Volumen zu gross sind.
Nicht genutzte Barmittel parken
Nicht benötigte Liquidität kann auf dem Geldmarkt anstatt auf einem Sparkonto angelegt werden. Der Ertrag ist höher, kann jedoch nur mit relativ grossen Investitionen erzielt werden.
Investitionserträge maximieren
Es gibt Zeiten, in denen Geldmärkte einen höheren Ertrag als Obligationen oder Aktien abwerfen. In guten Zeiten, in denen sich die Aussichten jedoch verschlechtern und ein Anleger erwartet, dass die Inflation steigen wird, d.h. auf dem Höhepunkt eines Marktzyklus, ist es meistens rentabler, aus dem Kapitalmarkt auszusteigen und Mittel auf dem Geldmarkt anzulegen sowie vorübergehend von langfristigeren Investitionen abzusehen. Geldmarktinstrumente nehmen in diesem Fall an Wert zu, da das geringe Kreditrisiko einen höheren Stellenwert bekommt, und die Erträge nur für kurze Zeit festgesetzt sind, sodass ein Investor nicht einem zunehmenden Investitions-, Markt- oder Inflationsrisiko ausgesetzt ist.
Diversifikationsvorteile nutzen
Wie unter Punkt 2 aufgeführt, bewegen sich Obligationen- und Aktienpreise normalerweise parallel zueinander. Ausserdem bewegen sich beide in die entgegengesetzte Richtung zum Geldmarkt. Da die Erträge auf dem Geldmarkt normalerweise negativ mit den Kapitalmarkterträgen korreliert sind, bieten sie die grösstmöglichen Diversifikationsvorteile, um die Volatilität der Erträge eines Portfolios auszugleichen.
Die Kurzfristigkeit der Investitionen macht sie sicher, hinsichtlich der Investitionserträge jedoch nicht stabiler. Kurzfristige Zinssätze schwanken immer stark. Diese Vermögensklasse ergibt daher meistens die niedrigsten Renditen und weist demnach eine hohe Kursvolatilität auf.
Diese einmalige Kombination aus Kursvolatilität und Sicherheit führt uns zu einem weiteren Grund, in den Geldmarkt zu investieren, nämlich das Handelspotenzial.
Handelsmöglichkeiten suchen
Für den privaten Investor ist dieser sichere, liquide Geldmarkt mit hoher Volatilität und vielen Handelsmöglichkeiten nur schwer zugänglich. Um von den Standardpreisen profitieren zu können, müssen Mindestmengen von USD 5 Mio. umgesetzt werden. Es gibt keinen strategischen Grund, kleinere Volumen zu handeln, da bei den kleinen Gewinnmargen nur sehr grosse Volumen einen Ertrag erbringen. Es muss also für jede Transaktion viel Geld eingesetzt werden.
In diesem komplexen und professionellen Markt sind die Cashflows eng mit den Devisen- und Repomärkten verbunden. Dazu kommen die hohen Handelsvolumen damit verbundener Derivate. Wer hier rentable Arbitragemöglichkeiten identifizieren will, muss fachlich sehr gut geschult sein und auf viele Daten und Analysen zurückgreifen können.
Realistisch gesehen können nur ein exklusiver Kreis von Finanzabteilungen von internationalen Organisationen, Banken und Grossunternehmen ihre Liquidität am Geldmarkt verwalten. Die meisten privaten Investoren, auch wenn sie sehr vermögend sind, können nur mittels verwalteter Geldmarktfonds vom Gewinnpotenzial profitieren. Liquide Mittel müssen mindestens für ein Jahr zur Verfügung stehen, um eventuell einen höheren Ertrag als andere Vermögensklassen zu realisieren.
Langfristigere Anlagen wie Obligationen sind für den privaten Investor leichter zugänglich.