Obligationenmärkte weisen eine breitere Auswahl von Emittenten und Investoren auf als die spezialisierten Geldmärkte. Es bestehen zwei grobe Kategorien, lokale Obligationenmärkte, in denen auch sogenannte Fremdwährungsanleihen emittiert werden, und der Eurobondmarkt.
Lokale Obligationenmärkte
An lokalen Obligationenmärkten werden in der einheimischen Währung begebene Obligationen gehandelt. Der dominante Emittent ist meistens der Staat.
Staatsanleihen weisen fast kein Konkursrisiko auf. Diese Tatsache und die riesigen emittierten Mengen sowie die homogene Struktur von Staatsanleihen machen diese Obligationen leicht handelbar, d. h. sie sind liquide.
Dies bedeutet auch, dass sie als Benchmark für andere Obligationenemissionen gebraucht werden.
Der Bondmarkt der Eurozone stellt eine Ausnahme dar, da der Euro zwar eine lokale Währung ist, jedoch zahlreiche nationale Regierungen enthält. Aus diesem Grund ist der lokale Markt der Eurozone segmentiert und wird von den Emittenten der grösseren Staaten, wie Deutschland und Frankreich, hinsichtlich Grösse, Volumen, Liquidität und Benchmarkrendite beherrscht.
Bei nicht-staatlichen Anleihen steht der Bankensektor meist an erster Stelle, gefolgt von den Unternehmensanleihen. Viele Märkte weisen auch einen bedeutenden Anteil von durch Hypotheken abgesicherten Vermögenswerten auf, z.B. US Agency und Deutsche Pfandbriefe.
Fremdwährungsanleihen
Viele lokale Märkte stehen auch ausländischen Schuldnern offen, die, obwohl sie nicht im Land ansässig sind, Obligationen in der Landeswährung für den Verkauf an lokale Investoren emittieren können, solange sie dieselben lokalen Bestimmungen wie die inländischen Emittenten einhalten.
Ein japanisches Unternehmen, das eine Obligation in englischen Pfund für den Verkauf an britische Investoren ausgibt, emittiert eine Fremdwährungsanleihe.
Fremdwährungsanleihen haben extravagante Namen, die den Inlandmarkt angeben, in dem sie begeben werden. Beispiel: Eine Obligation, die in englischen Pfund von einem ausserhalb von Grossbritannien ansässigen Emittenten emittiert wird, wird Bulldog genannt; eine in Yen von einem ausserhalb von Japan ansässigen Emittenten emittierte Obligation wird Samurai genannt, und eine in amerikanischen Dollar von einem ausserhalb von Amerika ansässigen Emittenten ausgegebene Obligation wird Yankee genannt.
Der Eurobondmarkt
Der Eurobondmarkt ist ein globales Verteilungs- und Handelsnetz, das Emittenten und Investoren aus der ganzen Welt auf einem dezentralisierten Markt ohne strikte Vorschriften zusammenführt.
Die Obligationen können in jeder Währung emittiert werden, wobei USD und EUR dominieren.
Da der Markt ungesichert ist und fast keine der auf den Inlandsmärkten für den Investor verfügbaren Schutzbestimmungen aufweist, müssen Emittenten eine hohe Kreditwürdigkeit aufweisen.
Ausstehende Volumen werden ihrer Bedeutung nach normalerweise von internationalen Banken, dann Regierungen, supranationalen und grossen internationalen Unternehmen dominiert. Obligationeninhaber sind nicht registriert, daher bleiben die Investoren total anonym.