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Portfolios mit festverzinslichen Anlagen: Obligationen

Bei Obligationen ist das Kreditrisiko (oder Konkursrisiko) wesentlich höher als an den Geldmärkten, da die Investitionsspanne des Fremdkapitals wesentlich länger ist, und die Obligationenmärkte hinsichtlich der Kreditwürdigkeit der Emittenten breit gefächert sind. Es ist jedoch nicht zu schwierig, Obligationen hinsichtlich ihres Kreditrisikos einzustufen. 

Im Gegensatz zu Aktien, die einen vagen Anlagevorteil besitzen, denn die Anleger besitzen einen Anteil am Unternehmensgewinn, ist der Vorteil von Obligationen eindeutig. Diese stellen einen Vertrag dar, eine bestimmte Geldmenge an bestimmten Terminen zu zahlen. Solange der Emittent Vermögenswerte hat, die verflüssigt werden können, können sich Obligationeninhaber darauf verlassen, die Erträge zu erhalten, da sie im Konkursfall zu den Hauptschuldnern mit einem rechtlichen Anspruch auf die Vermögenswerte des Emittenten gehören.

Aus diesem Grund ist es für Analysten einfach, die finanzielle Position eines Emittenten und das vom Investor eingegangene Konkursrisiko zu beurteilen, d. h. das Risiko, dass der Emittent (der Schuldner) nicht die Verpflichtungen hinsichtlich der Zahlung der Coupons bzw. des Nennwertes erfüllt.

Es gibt Ratingagenturen, die auf die Beurteilung der Bonität spezialisiert sind. Die bedeutendsten sind Moody's, Standard & Poor's und Fitch. Alle Agenturen veröffentlichen in regelmässigen Abständen Tabellen, in denen die Kreditwürdigkeit der Obligationenemittenten aufgelistet wird. Dieser Service ist für Obligationen, die in den wichtigsten Währungen, sowohl für den lokalen Markt als auch für die internationalen Märkte, emittiert werden, äusserst umfassend.

Staaten weisen immer das geringste Kreditrisiko auf, wenn sie eine Emission in der Landeswährung emittieren, da sie die Geldzahlungen immer bezahlen und eigentlich keine Einnahmen für das Bezahlen des Fremdkapitals benötigen, sondern einfach mehr Landeswährung drucken können. 

Supranationale Institutionen werden indirekt von bedeutenden unabhängigen Organisationen garantiert und weisen daher ebenfalls fast kein Konkursrisiko auf. Das Risiko aller anderen Emittenten wird entsprechend eingestuft.

Die Emittenten bewegen sich in der Tabelle der Kreditwürdigkeit nach oben oder nach unten je nach ihrer Fähigkeit, ausstehendes Fremdkapital zurückzuzahlen oder fällige Zinszahlungen pünktlich zu leisten. Eine Herabstufung der Bonität führt zu einem Kursverlust und Renditeanstieg für ausstehende Obligationenemissionen.

Der Unterschied zwischen der Rendite einer tiefer eingestuften Obligation und einer AAA-Staatsanleihe wird Renditedifferenz genannt. Diese repräsentiert den zusätzlichen Anreiz, der Investoren geboten wird, die riskantere Anlage zu kaufen, genauso wie die Risikoprämie bei den Aktien Investoren lockt, Aktien anstatt Staatsanleihen zu kaufen.

Einige Investoren werden Wertpapiere mit einer tieferen Einstufung erwerben und das höhere Risiko auf der Suche nach höheren Erträgen eingehen. Dies ist für passiv verwaltete Portfolios interessant, welche einen festen Ertrag über eine bestimmte Zeitdauer suchen. Diese Anleger interessieren sich weniger für Rendite-/Kursänderungen aufgrund des geänderten Kreditrisikozuschlages, solange der Schuldner die Zinsen und letztendlich die Schulden zurückzahlen kann.

Aktiv verwaltete Portfolios konzentrieren sich normalerweise auf Emissionen mit der höchsten Liquidität. Hierbei handelt es sich um die grossen AAA-Märkte der Staatsanleihen. Makler benötigen Märkte mit grossen Beträgen und hohen Volumen, d.h. die Märkte mit der grössten Liquidität. Bedenken hinsichtlich der Kreditwürdigkeit würden die Handelsstrategien behindern mit dem Ziel, durch Zinsschwankungen bessere Erträge zu erwirtschaften. Makler gehen ein Investitionsrisiko und kein Kreditrisiko ein.

Sowohl das Management von aktiven als auch passiven Portfolios konzentriert sich auf Strategien, die das Investitionsrisiko minimieren und die Erträge in einem bestimmten Kreditrisikomarktsegment maximieren.

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