Jeder inländische Markt zeichnet sich durch spezifische Merkmale, die die Attraktivität für ausländische Investoren steigern bzw. schmälern, aus. Alle Kapitalmärkte konkurrieren, um das vorhandene globale Investitionskapital und versuchen, folgenden Anforderungen zu genügen.
Grösse
Je grösser der Finanzmarkt hinsichtlich Gesamtkapitalisierung und gehandelten Volumen ist, desto breiter sind Angebot und Liquidität. Wenn sich genügend Käufer und Verkäufer auf einem Markt finden, widerspiegeln die Kurse auch das aktuelle Angebot und die Nachfrage
Anlageauswahl
Es bestehen drei Klassen von Finanzwerten - Geldmarktinstrumente, Obligationen und Aktien. Innerhalb dieser Kategorien gibt es eine Vielfalt an Produkten und Emissionen mit unterschiedlichen Merkmalen.
Für den Anleger verbessert eine grosse Produktpalette die Handelsmöglichkeit. Der Anleger kann sein Portfolio gemäss dem gewünschten Risiko und der angestrebten Rendite präzise zusammenstellen. Dies spielt bei garantierten Wertpapieren wie am Geldmarkt und bei Obligationen eine grössere Rolle, da hier keine wesentlichen Abweichungen in der Kapitalstruktur auftreten. Das Bestehen liquider Futures- und Optionenkontrakte macht einen bestimmten Aktienmarkt jedoch für den erfahrenen Investor attraktiver, da die Erträge mit Derivaten gesteigert und das Risiko vermindert werden können.
Wiederum bieten nur die Hauptwährungen eine grosse Produktvielfalt.
Wahl des Emittenten
Globale Investoren werden von einer Vielzahl von Emittenten angezogen.
In angelsächsischen Wirtschaftssystemen wie Amerika und Grossbritannien gibt es am Aktienmarkt eine grosse Vielfalt von Emittenten.
Man findet ein breites Spektrum von 'Blue Chips', von mittelständischen Firmen bis zu sehr spekulativen Kleinunternehmen in allen Branchen. Der amerikanische Markt dominiert natürlich hinsichtlich der Grösse.
An den Anleihemärkten reicht das Spektrum von einem geringen Kreditrisiko gleich Null, über Staatsanleihen mit tiefer Rendite bis zu hoch rentierenden Junk-Bonds. Die in angelsächsischen Ländern übliche Finanzierungsmethode mithilfe von Fremdkapital in Form von Wertpapieren (Emission von Obligationen) und nicht handelbaren Bankdarlehen vergrössert die Vielfalt der Emittenten. In der Eurozone wird vermehrt die Finanzierung durch Fremdkapitalaufnahme an den Obligationenmärkten eingesetzt. Der internationale Obligationenmarkt (der Eurobondmarkt) bietet eine grosse Auswahl an sehr kreditwürdigen Unternehmensemittenten.
Im Allgemeinen weisen die etablierten, leistungsfähigen Märkte eine grössere Vielfalt an Risiko-/Ertragsinvestitionsmöglichkeiten auf, sowohl für Fremd- als auch für Aktienkapital.
Was jedoch die zukünftigen Wachstumsmärkte betrifft, findet man an den neuen Märkten grössere Möglichkeiten, sich an führenden Unternehmen, die noch nicht ihr volles Potenzial erreicht haben, zu beteiligen. In diesem Zusammenhang kann ein globaler Investor auf der Suche nach unterbewerteten Gesellschaften mit starkem Wachstum auch auf andere Währungen als USD, EUR, CHF und GBP ausweichen.