Nach der Diskussion der verschiedenen Vorteile einer globalen Investitionsstrategie müssen wir einen wichtigen Nachteil berücksichtigen, d. h. das Währungsrisiko. Die Gesamterträge eines internationalen Investors sind wesentlich von den Devisenkursen zwischen Landes- und Referenzwährung und der Währung, in der die erworbenen Vermögenswerten gehalten sind, abhängig. Stellen Sie sich einen Anleger vor, der in amerikanischen Dollar investiert und einen anderen, der in Schweizer Franken anlegt. Beide kaufen eine Aktie derselben Firma, die an der Schweizer Börse zu 100 CHF gehandelt wird. Da Investitionserträge in diesem Beispiel in CHF entstehen, drücken wir den Devisenkurs als CHF/USD aus, d. h. wie viele Dollar können Sie mit einem Schweizer Franken kaufen.
Nehmen wir jetzt an, dass die Aktie ein Jahr später zu 120 CHF gehandelt wird, also ein Ertrag von 20% in der Landeswährung. Dies ist jedoch nicht der Ertrag in Dollar. Nehmen wir weiter an, dass der Umrechnungskurs auf CHF/USD 0,40 gesunken ist, d.h. pro Schweizer Franken gibt es jetzt nur noch 0,4 USD und nicht 0,5 USD.
Der Jahresertrag des amerikanischen Investors Jahr beträgt also in Wirklichkeit -4%, verglichen mit dem Ertrag in Landeswährung von +20%. Die sehr gute Rendite auf dem lokalen Markt wurde von der schlechten Entwicklung des Schweizer Franken im Verhältnis zum amerikanischen Dollar sabotiert. Devisenmarktbewegungen können sich natürlich auch positiv auf die Rendite in der Fremdwährung auswirken. In unserem Beispiel hätte der CHF einfach gegenüber dem USD steigen müssen, d.h. der Vermögenswert wäre in Dollar mehr wert gewesen und der reale Ertrag in der Bezugswährung (USD) gestiegen.
Investitionen in ausländischen Vermögenswerten ergeben zwei separate Investitionsrisiken-/Ertragsentwicklungen, nämlich Kursänderungen auf dem lokalen Markt und Wechselkursänderungen.
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