Bis jetzt haben wir nur von sogenannten festverzinslichen Obligationen geredet. Es gibt jedoch viele Typen der Obligationen, die auf viele Arten unterschieden werden.
Der wichtigste Gesichtspunkt für den privaten Investor ist natürlich der Emittent.
Regierungen
Regierungen sind die weltweit grössten Emittenten von Obligationen und die ausgegebenen Obligationen werden als "Staatsanleihen" bezeichnet.
Staatsanleihen weisen fast kein Konkursrisiko auf. Diese Tatsache und die riesigen emittierten Mengen sowie ihre homogene Struktur machen diese Obligationen leicht käuflich und verkäuflich, d. h. sie sind liquide.
Dies bedeutet auch, dass sie einen Benchmark für andere Typen von Obligationen darstellen. Staatsanleihen bieten eine sogenannte risikolose Rendite. Und dies ist ein nützlicher Massstab für die Rendite, die eine Obligation bietet, wenn das Konkursrisiko ansteigt. Wenn z. B. eine Obligation des französischen Staats ein Konkursrisiko von Null hat, welches Konkursrisiko hat eine von einem französischen Unternehmen emittierte Obligation?
Abschliessend sollten Sie noch bei Staatsanleihen darauf achten, dass im Gegensatz zu anderen Typen von Obligationenemissionen, die passiv gehalten werden, diese Papiere aktiv gehandelt werden. Dies kommt vom Volumen und der Homogenität der emittierten Wertpapiere, sprich der Liquidität des Marktes her.
Unternehmensobligationen
Der Markt der Unternehmensobligationen ist hinsichtlich des Volumens der zweitgrösste. Emittenten können Wertpapiere auf ihrem Heimmarkt plazieren oder sie können die Investorenbasis vergrössern und auf einem ausländischen oder dem internationalen Markt, dem Euromarkt, in zahlreichen Währungen emittieren.
Die Investoren verlangen eine Qualitätsanalyse, um zu beurteilen, ob die im Vergleich zur entsprechenden Staatsanleihe mit vergleichbarer Laufzeit angebotene Prämie angemessen ist. Diese wird in der Renditedifferenz widergespiegelt, mit der die Attraktivität der Investitionsmöglichkeit beurteilt wird.
Der Markt der Unternehmensobligationen ist ähnlich wie der Aktienmarkt aufgebaut. Auf dem Aktienmarkt spielt Intuition jedoch eine grössere Rolle. Es bestehen Gross-, mittlere und Kleinunternehmen sowie Jungunternehmen. Ausserdem werden verschiedene Marktsegmente aufgrund der Marktkapitalisierung als mehr oder weniger risikoreich eingestuft.
Auf dem Obligationenmarkt ist dieser Aufbau formeller, da Ratingagenturen jeder Obligation eine Bonität zuweisen. Sie kennen das mit einer Unternehmensobligation verbundene Kreditrisiko, das Sie der Bonität der Ratingagentur entnehmen können. Je höher das Risiko, desto höher die Rendite. Und wenn Sie hochverzinsliche Obligationen (früher 'Junk' und heute 'Nichtinvestitionsgüte' genannt) kaufen, ist das ein hohes Risiko.